Gedenken an Paul Spiegel in Düsseldorf
Seit langer Zeit geplant, insbesondere von der Corona-Pandemie ausgebremst – nun war es endlich so weit. Bei einem Besuch in Düsseldorf bot sich Bürgermeister Peter Horstmann und Gisèle Spiegel, Ehefrau des 2006 verstorbenen Warendorfer Ehrenbürgers und ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden Paul Spiegel, die Gelegenheit für ein persönliches Kennenlernen.
Der Besuch begann mit einer Gedenkzeremonie an der Grabstätte Paul Spiegels auf dem Jüdischen Friedhof, an der neben ehemaligen Weggefährten des Warendorfer Ehrenbürgers auch Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf teilnahmen.
Bürgermeister Horstmann, der bei dem Besuch von seiner 1. Stellvertreterin Doris Kaiser begleitet wurde, zeigte sich tief bewegt von der Gedenkstunde, bei der die facettenreiche Persönlichkeit des Brückenbauers Paul Spiegel in Erzählungen der Anwesenden erneut zum Vorschein trat. Dabei betonte Bürgermeister Horstmann die Bedeutung Paul Spiegels für das weltoffene Selbstverständnis der Stadt Warendorf.
Dem ehrenden Gedenken auf dem Friedhof schloss sich ein längerer Besuch der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf in der Synagoge am Paul-Spiegel-Platz an, in der die Gäste aus Warendorf mit großer Herzlichkeit und Offenheit empfangen wurden. Bei intensiven und vertrauensvollen Gesprächen zur aktuellen Lebensrealität der Jüdinnen und Juden in Deutschland herrschte schnell Einigkeit, dass ein sicheres Lebensgefühl eine zentrale Verpflichtung für staatliche Institutionen, aber auch für jeden Einzelnen darstellt. Alle Beteiligten bekräftigten einander die Überzeugung, dass Alltagsbegegnungen, Dialog und ehrliches Interesse am Leben seiner Mitmenschen unabdingbar sind, um dem zentralen Anliegen Paul Spiegels im Großen wie im Kleinen Rechnung zu tragen: dass sich jüdische Menschen in Deutschland zuhause fühlen.