21. März 2024 / Allgemein

Ehre, wem Ehre gebührt!

Warendorfer Sportlerehrung für das Jahr 2023

Ehre, wem Ehre gebührt!

Warendorfer Sportlerehrung für das Jahr 2023

„Warendorf“, sagte Bürgermeister Peter Horstmann bei der Begrüßung zur Sportlerehrung für das Jahr 2023 am Mittwochabend im Sophiensaal „ist nicht nur die Stadt des Pferdes, sondern auch die Stadt des Sports“. Er freue sich zudem, dass mit diesem Abend, an dem nicht nur Sportler geehrt werden sollten, auch das Ehrenamt noch einmal in den Blick genommen werde. Pressesprecher Markus Bussmann, der den Abend moderierte, ergänzte: „Allein schon Mama und Papa. Wenn die nicht wären bei den Kleinsten, dann würde es gar nicht funktionieren!“

Zwar wurden nicht Mama und Papa auf die Bühne geholt, doch die 20 zu ehrenden boten einen repräsentativen Querschnitt durch die erfolgreiche Warendorf Sportwelt, wobei sich Erfolg nicht immer auch in Titeln und Platzierungen niederschlagen muss. Alle Geehrten erhielten eine Urkunde sowie ein FinePrint eines Kunstwerks von Manfred Kronenberg und wurden gebeten, das Original mit türkisfarbenem Stift zu signieren. Eine Aktion, die bereits im Vorjahr begann, seinerzeit in Schwarz. Die Laudatoren erhielten eine der Taschen, die in den Freckenhorster Werkstätten aus jenen Bannern gefertigt wurden, die für die Stadt Warendorf als Host Town zu den Special Olympics produziert worden waren.

Die erste Laudatio hielt der Bürgermeister. Markus Scheller, hauptberuflich Lehrer an der Gesamtschule, im Sport begeisterter Läufer, darf sich neben vieler erster Plätze im Marathon auch des Titels Europameister 2023 rühmen. Ihm folgten, geehrt von Tim Sawukaytis für die Schwimmabteilung der WSU, David Maßmann und Paul Weißen. Die zwei bei den NRW-Kurzbahnmeisterschaften erfolgreichen Schwimmer, die sich laut Sawukaytis in in jedem Becken wohlfühlen (also auch bei 50 Metern), wurden zwar für ihre sportlichen Leistungen geehrt, aber der Laudator betonte, dass sie auch ehrenamtlich im Vorstand aktiv seien. So wie auch Schwimmer Sascha Thiel, der zur Ehrung wegen seines auf Mallorca stattfindenden Trainings nicht anwesend sein konnte.

Ehrenamt war auch der Grund, der Franz-Josef Jordan auf die Bühne führte. Der „Königsmacher“, seit langen Jahren im Schießsport und im Schützenwesen immer hilfreich, wurde von Johannes Bußmann, Präsident der Dreibrückenschützen geehrt, wo er 50 Jahre lang die Aufgaben des Schießwarts übernommen hatte.

Ein Franz-Josef kommt nicht allein – ganz nach der Grundregel der Taucher „Tauche nie allein“. Also betrat Franz-Josef Kuhnert die Bühne und mit ihm Laudator Andreas Beckmann, der versicherte, dass der Tauchclub Bluering Warendorf e.V. sich glücklich schätzen könne, den Geehrten in seinen Reihen zu haben. Nahezu 140 Tauchschüler habe Kuhnert ausgebildet und ihnen „zum Erleben einer fantastischen anderen Welt“ verholfen.

Das Wasser ist auch Christel Hoof nicht fremd. Lange Jahre habe man in Warendorf das Wort „Kneipp“ „H-O-O-F“ buchstabiert, so Laudatorin Angelika Schmiele. Die Macherin Hoof habe mit ihrer unermüdlichen ehrenamtlichen Arbeit im Kneipp-Verein nicht nur die höchste Auszeichnung des Vereins erhalten, sondern sei auch mit für die stolze Zahl von über 600 Mitgliedern verantwortlich.

Danach knatterten Motoren über die Leinwand, auf der die Ehrungen mit Bildern begleitet wurden. Für Louis Stange auch mit Video, denn das Knattern der Sportgeräte des Deutschen Meisters seiner Altersklasse im Kart-Slalom, der auch auf dem Nürburgring recht erfolgreich fuhr, wollte man nicht unterschlagen. Sein Bruder Leon verriet in der Laudatio, dass Louis aus einer Laune heraus zum Kartfahren kam. „Mal was anderes als Fußball“, habe er sich gedacht.

Zwei Geehrte, zwei Genrationen: Laudator Udo Lakemper freute sich mit Birgit Lerchner und Charlotte Gaida auf der Bühne zu stehen. Er ehrte Gaida, die „richtig schnell Laufen könne“ für ihre beachtlichen sportlichen Leistungen, und Lerchner, deren große Zeit noch in der DDR begann, für 34 Trainertätigkeit in Warendorf und Sassenberg.

Turnerin Maja Niehoff von der WSU ist mindestens die zweitbeste Turnerin In NRW, denn sie hatte sich für den Deutschland-Cup qualifiziert und das erreichen nur die zwei jeweils Besten eines Bundeslandes, erklärte Laudator Hermann-Josef Becker. Aus dem Cup ging sie in der Altersklasse bis 16 Jahre schließlich als Siegerin hervor. 

Ähnliche Erfolge liegen bei Paul Kleinelanghorst vom TUS Freckenhorst, auf den Dr. Friedhelm Adam die Lobrede hielt, lange Jahre zurück. Der älteste Geehrte des Abends, der noch immer sein Wissen weitergibt und als „Turnlegende im TUS“ gilt, habe auch im Sophiensaal geturnt – vor langen Jahren, als dieser noch Sporthalle war.

Mit Frank Ostholt, André Schoppmann und Laudator Reinhard Wendt folgten bekannte Namen aus der Welt der Reiterei. Die Ehrung erfolgte allerdings in Bezug auf das Ehrenamt im Förderkreis Reiternachwuchs Warendorf-FRW, deren Gründungsmitglieder die zwei Geehrten waren. „Und Aktivisten“, wie Wendt betonte. Sie wollten, so Wendt „die Leistung mit dem Pferd fördern und zugleich Verantwortung für das Pferd fordern“.

Gefordert und gefördert hat auch Renate Fockenbrock, wie der Bürgermeister als Laudator erläuterte. Sie habe maßgeblich dazu beigetragen, dass der Reit- und Fahrverein sich neu habe verwurzeln können.

Julia Potthoff von der Einradgemeinschaft Münsterland e.V. erklomm die Stufen der Bühne zu Fuß – hätte das allerdings sicherlich auch mit einem Einrad geschafft. Denn diesen Sport beherrscht sie meisterlich und gewann 2023 unter anderem allein bei den Deutschen Meisterschaften U17 fünf Titel, wie Larissa Schulte Bisping in der Laudatio erläuterte.

Mit Sven-Martin Lüpke vom SC Müssingen, der von Thomas Böckenholt geehrt wurde, sowie André Recker, vom SC Hoetmar, für den Heinz Brinkmann die Lobrede hielt, stand Volkssport Nr. 1, der Fußball auf der Bühne. Lüpke erhielt von Böckenholt zunächst das  weltweit einzigartige Schiri-Stickeralbum, denn Lüpke ist seit 30 Jahren im Schiedsrichterwesen aktiv und kennt alle Seiten – auch die schlechten. Recker, genannt Stolle, wisse einfach alles, erläuterte Brinkmann. In Hoetmar erhalte man bei allen Fragen zum SC nur die Antwort „Frag Stolle“. Und der habe auch immer die passende Antwort.

Nich die einzige sehr emotionale Laudatio des Abends war die von Jannis Mex auf Alessa Thiel. Die junge Frau mit ihren nationalen und internationalen Erfolgen sei bereits eine wahre Legende im Bogensport, eine inspirierende Person im Verein und nicht zuletzt eine Integrationskünstlerin, so Mex. Auch eine Künstlerin, aber eine der Selbstbeherrschung muss Iris Elkmann sein, denn sie schafft es, nach 3,86 km Schwimmen und 180,2 km Radfahren auch noch den vollen Marathon von 42,195 km zu laufen ohne aufzugeben. Und das bei den klimatischen Verhältnissen auf Hawaii, wo sie mit 11 Stunden und 38 Minuten zwar nicht Siegerin, aber sicherlich die schnellste Warendorferin gewesen sei, wie Laudatorin Petra Mester erläuterte.

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