Ein Phänomen der Kunstwelt in Warendorf
Friedel Kreuzberg zieht Kunst und Design Publikum in seinen Bann
Friedel Kreuzberg, ein wahres Multitalent und lebendiges Phänomen in der Stadt Warendorf, begeisterte am vergangenen Donnerstagabend das Publikum im Filmtheater Scala. Im Rahmen des Kunst und Design-Forums präsentierte der heute 81-jährige Künstler eine fesselnde Mischung aus seiner faszinierenden Lebensgeschichte und seiner beeindruckenden Kunst.
Friedel Kreuzberg hat sich über die Jahre in Warendorf und weit darüber hinaus einen bedeutenden Namen als fotorealistischer Künstler, Maler, Philosoph, Dichter und Denker gemacht. Die Veranstaltung, bot dem interessierten Publikum die Gelegenheit, das Leben und Schaffen dieses außergewöhnlichen Mannes näher kennenzulernen.
Kreuzberg, der betont, dass er niemals nach Düsseldorf zurückkehren wird, offenbarte seinen tiefen Bezug zu dieser Stadt am Rhein, wo er in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aufwuchs. In dieser Zeit erfuhr er die Härten des Lebens und musste sich unter anderem als Radschläger auf der berühmten "Kö" durchschlagen. "Du konntest nicht einfach loslegen - jeder hatte seinen Bezirk, oder es gab ein paar blaue Augen", erzählte Kreuzberg. Als "Trümmerkind" war der tägliche Begleiter Lebensmittelkarten, und die einzige Mahlzeit des Tages wurde von den Engländern bereitgestellt.
Bereits als Kind zeigte Kreuzberg großes Interesse an der Natur und züchtete beispielsweise Schmetterlinge. Die Galerie auf der "Kö" weckte seine künstlerische Inspiration, besonders ein Gemälde eines Fasans mit Ananas, das er nicht vergessen konnte.
Kreuzberg gewährte auch Einblicke in seine Zeit bei der Bundeswehr, wo er als Vorbild diente, aber nicht immer den damaligen Statuten entsprach. Seine Kletterübungen an einem 65 Meter hohen Kamin in der Westfalenkaserne in Ahlen brachten ihm ungewöhnliche Begegnungen mit Vorgesetzten ein.
Der Künstler erzählte lebhaft von seinen zahlreichen Naturerlebnissen in Kanada, Norwegen und Deutschland, die ihn als Künstler immer wieder inspirierten. Diese Abenteuer waren jedoch nicht immer ungefährlich, darunter brenzlige Begegnungen mit Schwarzbären. "Wenn du die Fluchtdistanz des Bären berücksichtigst, passiert nichts", resümierte Kreuzberg, allerdings nicht ohne hinzuzufügen, dass er in der Wildnis, allein auf einer Außentoilette, nicht mehr so sicher war. Nur ein Schuss in die Luft mit einem Leuchtkugel-Revolver rettete ihn vor einem wilden Bären.
Die Zuhörer wurden von Kreuzbergs inspirierendem Programm gefesselt und werden noch lange von dieser einzigartigen Begegnung zehren. Friedel Kreuzberg ist zweifellos ein bemerkenswertes Juwel in der Kunstwelt von Warendorf und weit darüber hinaus.