Gedenken an die Reichspogromnacht
Everswinkel. Am 9. November vor 85 Jahren wüteten Mitglieder der SA und NSDAP im gesamten Deutschen Reich. Sie setzten Synagogen in Brand, schlugen Scheiben von Wohnungen und Geschäften jüdischer Menschen ein oder beschmierten deren Hauswände. Unschuldige und nichtsahnende jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden gelyncht, vergewaltigt und getötet.
„Wenn ich Bilder und Berichte dieser Hetze sehe, erschüttert mich das jedes Mal aufs Neue zutiefst. Für mich ist das unbegreiflich, weil Menschen so etwas mit Menschen nicht tun“, so Bürgermeister Sebastian Seidel.
Leider sei Antisemitismus in unserer Gesellschaft immer noch nicht verschwunden. Das sei zurzeit auch erkennbar daran, dass auf deutschen Straßen nach den unfassbaren Terror-Angriffen der Hamas auf Israel vor einem Monat auf einer sog. „pro-palästinensischen Versammlung“ in Berlin aus Freude über solche Taten Süßigkeiten verteilt wurden, heißt es aus dem Rathaus.
„Wenn wir ‚Nie wieder‘ ernst meinen, dann müssen wir solche Auswüchse wie in Berlin mit allem, was in unserer Macht steht, bekämpfen.
Nach den Schrecken des 2. Weltkrieges und den immer noch unbegreiflichen Verbrechen des Holocausts haben wir als Deutsche eine besondere Verantwortung für die jüdischen Menschen in unserem Land, in Israel und in der Welt“, so Seidel weiter.
Um der vielen Opfer der Reichspogromnacht zu gedenken, aber sich auch klar für das Existenzrecht Israels auszusprechen, hisste Bürgermeister Sebastian Seidel persönlich die Flagge Deutschlands und Israels. Auch die ukrainische Flagge hat er persönlich gehisst. Durch das Hissen der ukrainischen Flagge soll auch der Opfer dieses schrecklichen Krieges gedacht werden. Die Flaggen werden nun bis zum Volkstrauertag vor dem Rathaus gehisst bleiben.