Historische „Artefakte“ und jede Menge Unrat
Hegering Sassenberg organisiert Müllsammelaktion
Am Samstag-Morgen um 10.00 Uhr warteten auf dem Gebrasa-Gelände in der Sassenberger Innenstadt schon die ersten Freiwiligen auf die Ausgabe ihres Werkzeugs: Greifzangen, Müllsäcke, Warnwesten und Arbeitshandschuhe, zur Verfügung gestellt von der Abfallwirtschaftsgemeinschaft des Kreises Warendorf, AWG. Den Müllcontainer hatte die Stadtverwaltung Sassenberg bereitgestellt, sieben Kubikmeter, das sollte reichen. Hatte man gedacht...
Was dann aber im Laufe eines Samstages von den rund 50 Helferinnen und Helfern zusammengetragen wurde, war deutlich mehr. Allein 24 Autoreifen wurden in den 23 Revieren des Hegerings Sassenberg aus dem Unterholz gezogen, Sperrmüll aller Art, Drahtspulen, Folien, Restmüll, McDonalds-Packungen und Flaschen, Hunderte Flaschen! Dabei waren es durchaus nicht nur Jäger, die an ihrem freien Samstag bei Sturmböen und Regenschauern durch Wälder und Felder streiften. Die CDU-Ratsfraktion Sassenberg hatte die Aktion unterstützt und hatte sich ihrerseits mit einigen Freiwilligen „in die Büsche geschlagen“. Sogar Jäger aus anderen Hegeringen hatten sich eingefunden. Und auch die Revierpächter hatten Freunde und Familie aktiviert. Besonders Kinder hatten Spaß an der Jagd nach Müll und Gerümpel. Den interessantesten, weil ältesten Fund des Tages machte die junge Gada Germann: Sie fand Milchtüten mit dem Abfülldatum August 1967. „Ich habe, glaube ich, noch nie so viele eklige Sachen an einem Tag angefasst!“, lachte Jürgen Jakoby aus dem Vorstand des Hegerings. Er hatte in seinem Revier mit 16 Gleichgesinnten für Ordnung gesorgt. „Wir haben vorher festgelegt, wer in welchem Abschnitt den Müll einsammelt. So waren wir ziemlich effektiv!“ Viele Hände, schnelles Ende, so heißt es ja. Aber es nahm kein Ende. Den ganzen Tag kamen immer wieder Autos mit vollen Anhängern zum Gebrasa-Gelände, um den von ihnen eingesammelten Unrat in den Container zu werfen. Bis der bis obenhin voll war, und ein privater Anhänger aushelfen musste. „Ich kann das einfach nicht verstehen“, schüttelte einer der Helfer den Kopf. „Das meiste, was wir finden, kann man doch einfach in die Mülltonne werfen. Stattdessen schleppen die Leute volle Müllsäcke in den Busch! Das ist doch viel aufwändiger!“
Müde, aber hochzufrieden: Freiwillige sammeln rund 11 Kubikmeter Müll aus der Natur