Hesselstadt erlebt ein unvergessliches Schützenfest

Hesselstadt erlebt ein unvergessliches Schützenfest

Sassenberg feiert grün-weiße Tradition 

Sassenberg - Und sie bleiben Schützenfest - Nur drei Worte benötigte Bürgermeister Josef Uphoff zu Beginn der Schützenfestfeierlichkeiten am Samstagabend um zu verdeutlichen welchen Stellenwert die grün-weiße Sause für die Hesselstadt hat: „Wir sind Schützenfest“, konstatierte er und wusste dabei eine ganze Stadt hinter sich. Ein guter Einstand in drei tolle Tage, die in der Hesselstadt mehr Menschen vom Sofa und aus dem Sessel locken als jene berühmten drei tollen Tage, die in Sassenberg ebenfalls sehr intensiv gefeiert werden. Aber Schützenfest ist Schützenfest. Seit 1839 existiert der Verein, und so oft es geht haben sie das Fest gefeiert. Noch nicht ganz so lange, genau genommen erst ein Jahrzehnt, gibt es im Verein eine Damenkompanie. Doch 10 Jahre sind auf jeden Fall Grund genug für ein eigenes kleines Jubiläum, das die Frauen sogar ganz groß feierten. Und so wollte der Umzug am Sonntag irgendwie kein Ende nehmen, denn zahlreiche Gastvereine – selbst aus ehemaligem „Feindesland“ – feierten mit. Auch Musikzüge waren mehr als sonst dabei. Zunächst ließ dieses Menschenmeer zur Kranzniederlegung, bei der Pastor Andreas Rösner deutlich auf die Gefahren rechtsgerichteter Tendenzen hinwies, auf dem Rathausvorplatz kein freies Fleckchen mehr erkennen. Danach verstärkten noch rund 150 Kinder in der Kinderkompanie den Zug, die sich am Dreihüm einreihten und dazu beitrugen, dass der Zug während des Marsches über die altbewährte Strecke ein wunderschönes Bild abgab. Auf dem Festplatz im Brook angekommen, war es für die Teilnehmer am Ende des Zuges nicht leicht, noch in freies Stückchen Rasenfläche zu ergattern. Schlimm? Im Gegenteil! Der neue Präsident des Vereins, Frank Deitert, sah sich an seinem ersten Schützenfestsonntag in dieser Position einem Bild gegenüber, das nicht hätte schöner sein können. Da machte die ungewohnte, rund eine Dreiviertelstunde währende Verspätung bis zu Ehrung der Jubilare in der Schützenhalle, traditionell bei Kaffee und Kuchen, niemandem etwas aus. Die langjährigsten Mitglieder hatten ihre Auszeichnungen in weiser Voraussicht ohnehin bereits im Vorfeld des Schützenfestes überreicht bekommen, so dass nur jene, die seit einem halben Jahrhundert im Verein sind, warten mussten. Ein gnädiger Wettergott trug dafür Sorge, dass der Sonntag mit Kinderbelustigung, Showprogramm für Kinder und Schießwettbewerben ohne Einschränkung zum Genuss wurde. Der Schützenfestmontag in Sassenberg ist ohnehin legendär. Nach einem ähnlich langen Umzug wie am Sonntag, ging es auf dem Festplatz recht schnell zur Sache, die sich dann allerdings etwas hinzog. Rund zwei Stunden und 478. Schuss brauchte es, bis der Ehrenkommandeur der Ehrengarde Markus Maßmann sich um 13:32 Uhr gegen seine Mitstreiter Frank Reuschel, Jens Wildner, Marcel Hülsmann und Werner Stork durchsetzen konnte und dem Rest des Vogels den letzten Rest gab. Den Reichsapfel hatte Michael Hülsmann geschossen, die Krone Dennis Griestop. Bernd Sökeland sicherte sich die Krone. Kein König ohne Königin – Maßmann wählte seine Frau Petra Baßmut. Und auch kein König ohne Thron. Dorthin berief er Michael und Melanie Maßmann, Simon und Carmen Boes, Henrik und Andrea Fischer, Michael und Marina Blömker, Oliver und Petra Krain, Mathis Frense und Tanja Welk, Karl und Renate Habrock sowie Niklas Habrock und Nadine Kersten. Die Namen wurden traditionell bei der Krönung am Montagabend bekannt gegeben, die – Sassenberger sind schließlich Schützenfest und wissen wie man feiert – nicht den Abschluss des Festes darstellte. Der folgt bekanntermaßen erst am Dienstagmorgen. Nach einem langen Festball und einem fröhlichen Weg zum Domizil des Königs, wo die hungrigen Schützen sich auch in diesem Jahr wieder mit leckeren Brötchen stärken werden. Denn sie sind – und sie bleiben – Schützenfest.