4. August 2023 / Allgemein

Kluck Kola sprengen den Rahmen

Gäste müssen in ehemalige Laurentiusschule ausweichen

Kluck Kola sprengen den Rahmen

Gäste müssen in ehemalige Laurentiusschule ausweichen

Warendorf. Der bekannteste bunte Hund der Welt dürfte Fiete sein – zumindest in Warendorf. Fiete ist der Hund von Jana Mersch und Christian Confer. Und der hat es bereits auf die Kinoleinwand geschafft. Zugegeben nicht als Original, sondern als Comicfigur, aber immerhin. Jana und Christian sind ein Pärchen, wie es Warendorf braucht: sympathisch, etwas durchgeknallt und extrem kreativ. Am Donnerstagabend stellten die beiden Kreativen sich und ihre Arbeiten im Rahmen des Kunst- und Designforums vor. Wie es dazu kam, erläuterten Ina Oakley, neben ihrem Mann Mat sowie Jana Mersch und Christian Confer, Mitbegründerin des Forums: „Entstanden ist das Format beim Neujahrsempfang der Stadt Warendorf. Wir haben einfach zugesagt, ohne zu wissen, was auf uns zukommt.“ Offenbar kommt die Idee, heimische Künstler zu präsentieren, sehr gut an. Denn bisher waren alle Veranstaltungen bestens besucht. Am Donnerstag wurde es sogar richtig eng. 70 Stühle waren im Vorfeld aufgestellt worden. Deutlich zu wenig, wie sich schnell herausstellen sollte, denn insgesamt kamen an die 130 Gäste. Ursprünglich war eine Open-Air-Veranstaltung geplant. Aufgrund der Wetterlage entschied man sich jedoch, in die ehemalige Laurentiusschule an der Klosterstraße auszuweichen. Das sollte sich als richtige Entscheidung erweisen, denn das Scala-Kino hätte die Masse nicht mehr fassen können, zumal beide Kinosäle ausverkauft waren. 

2019 ist das Künstlerpaar aus der Kreativ-Stadt Münster nach Warendorf gezogen und hat sich hier schnell einen Namen als „Kluck Kola“ gemacht. Kluck Kola lässt sich am besten als privates Projekt beschreiben, bei dem sich Jana Mersch und Christian Confer künstlerisch richtig austoben können, wie es in ihren Berufen nicht so einfach möglich wäre. Beide sind beruflich auf der „dunklen Seite“  der Kreativszene in der Industrie beschäftigt - Jana als Grafikdesignerin, Christian als Mediengestalter für AV-Medien und als Social Media Manager. Während Jana Architektur, Tapetendesign und Zeichnungen liebt, steht Christian unter anderem auf Monsterfilme der 1950er Jahre. „Das ist echt der heiße Scheiß“, wie Confer sagte. Das Projekt Kluck Kola bedeute für beide Freiheit, „auch wenn wir dabei Geld verbrennen, kann man unsere Leistungen nicht kaufen.“ Aus diesem Selbstverständnis sind unter anderem die begehrten Warendorf-Plakate entstanden, die in limitierte Auflage erscheinen. Das sechste und damit letzte Plakat ist momentan in der Mache. Ebenfalls viel beachtet wurde eine Lichtinstallation in Zusammenarbeit mit Lichtdesigner Michael Kantrowitsch, mit dem das Duo die Schrecken des Krieges in der Ukraine visualisierte. Das größte Projekt war eine Installation anlässlich der Bewerbung Warendorfs zur Landesgartenschau, in dem sie das Brinkhausgelände in Szene setzten. Die Ideen, das wurde an diesem Abend schnell deutlich, gehen den beiden jedenfalls nicht aus. Und da war die Frage durchaus berechtigt, warum Kluck Kola eigentlich immer pleite ist. „Die Projekte liegen uns am Herzen, bringen aber kein Geld ein“, so Confer. Ändern wollen die beiden Künstler das grundsätzlich nicht. Allerdings möchten sie für einige kommende Projekte dann doch ein paar Spendengelder einsammeln, um wenigstens die Materialkosten finanzieren zu können. „Wir wollen nichts daran verdienen“, sagte Confer. „Überschüsse spenden wir gern.“ So durfte sich bereits die Aktion Kleiner Prinz über einen nennenswerten fünfstelligen Betrag freuen.

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