Starke Regenfälle haben am Mittwoch in Teilen Deutschlands Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen. In Rastatt (Baden-Württemberg) führten Sturm und Starkregen bis zum Abend zu rund 100 Einsätzen. «Streifen haben angehalten, weil der Regen so stark war, dass man kaum mehr fahren konnte», berichtete ein Polizeisprecher. Es seien mehrere Bäume auf Autos und Lkw gefallen. In der Nacht beruhigte sich das Wetter größtenteils. Auch am Donnerstag soll es kräftige Gewitter geben. Eine Polizeisprecherin sagte dem SWR, die offizielle Unwetterwarnung habe die Polizei erst erreicht, als das Unwetter schon vorbei war. Zwar habe man auf Wetter-Apps sehen können, dass es aufzieht. Aber: «Dass das so heftig sein würde, damit hat keiner gerechnet.» Durch den plötzliche Starkregen seien Straßen im Stadtgebiet von Rastatt überflutet worden, Keller und Unterführungen vollgelaufen. Bislang gebe es keine Verletzten. Es sei jedoch mit hohem Sachschaden zu rechnen. In Berlin war nach starkem Regen Wasser in das Magazin der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) eingedrungen. In einem Instagram-Beitrag der Bibliothek war zu sehen, wie Beschäftigte eine Kette bildeten und das Wasser mit Eimern aus dem Gebäude herausbeförderten. ZLB-Betriebsdirektor Jonas Fansa sagte in einem Beitrag des Senders rbb: «Hier stehen Hunderttausende von teilweise auch alten Büchern, die akut gefährdet sind.» Wie der rbb berichtete, war im Magazin der Bibliotheksräume in Berlin-Mitte ein Regenwasserrohr geplatzt. Auch in Hessen gab es zahlreiche Polizeieinsätze wegen des Unwetters. In Dietzenbach musste eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermassen vorübergehend gesperrt werden. Auf der A45 und der A66 räumten Einsatzkräfte zudem fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang stand das Wasser zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 200 Metern kniehoch auf der Fahrbahn, sodass die Straße in Richtung Fulda gesperrt werden musste. Im Osten Sachsens rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Abend zu etwa 85 unwetterbedingten Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Leitstelle mitteilte. Bei Bautzen kollidierte zudem ein Zug am Abend mit zwei umgestürzten Bäumen. Er entgleiste nicht. Die Bäume mussten von den Schienen geräumt werden. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sorgte am Nachmittag eine Unwetterzelle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Rosenheim sagte, es sei auch zu umgestürzten Bäumen gekommen. Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg waren Straßen und Unterführungen wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar. Vor allem im Osten und Süden vereinzelt auch in den mittleren Landesteilen soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Donnerstag weitere Schauer und Gewitter geben, teilweise auch mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und steifen bis stürmischen Böen. Zum Nachmittag und Abend sollen die Gewitter vorübergehend abklingen, bevor in der Nacht zum Freitag im Westen und Südwesten teils erneut kräftige Gewitter mit Starkregen und lokalem Hagel aufziehen. In Berlin läuft das Wasser in die Bibliothek
Zug kollidiert mit umgestürzten Bäumen
DWD erwartet weitere Gewitter
Bildnachweis: © Ralf Hettler/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Überschwemmte Straßen nach kräftigen Gewittern
Ein Unwetter sorgte am Mittwoch für überschwemmte Straßen, umgekippte Bäume und hoch gedrückte Gullydeckel. Am Donnerstag soll es weitere Gewitter geben.
Meistgelesene Artikel
Nächstes Kreisehrengardentreffen im Familiendorf Milte
- 13. September 2024
Fünf Jahre Planung sind nicht genug
Bauamt der Stadt Warendorf hat sich vermessen
- 5. September 2024
Tradition trifft Zukunft
Fusion von Dachdeckerbetrieb Scheiwe und Zimmerei Laurenz Mense
Neueste Artikel
- 22. September 2024
Drei Tote bei Gasexplosion nahe Neapel
Ein enormer Knall am Morgen, dann liegt ein Wohnhaus in Trümmern. Vermutet wird als Auslöser eine Gasflasche. Betroffen ist eine Familie - vom Jüngsten, erst zwei, bis zur 80 Jahre alten Großmutter.
- 22. September 2024
Iran: Über 50 Tote nach Gasexplosion befürchtet
Erneut sorgt ein Gasleck im Iran für eine Katastrophe. In einem Kohlebergwerk kommen mindestens 34 Arbeiter ums Leben. Die Opferzahl dürfte laut Angaben des Innenministers noch deutlich ansteigen.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 22. September 2024
Drei Tote bei Gasexplosion nahe Neapel
Ein enormer Knall am Morgen, dann liegt ein Wohnhaus in Trümmern. Vermutet wird als Auslöser eine Gasflasche. Betroffen ist eine Familie - vom Jüngsten, erst zwei, bis zur 80 Jahre alten Großmutter.
- 22. September 2024
Iran: Über 50 Tote nach Gasexplosion befürchtet
Erneut sorgt ein Gasleck im Iran für eine Katastrophe. In einem Kohlebergwerk kommen mindestens 34 Arbeiter ums Leben. Die Opferzahl dürfte laut Angaben des Innenministers noch deutlich ansteigen.