16. August 2023 / Aus aller Welt

Klage von «The Blind Side»-Footballer - Familie wehrt sich

Hat Michael Oher unwissentlich die Rechte an seiner Lebensgeschichte abgetreten? Der ehemalige Footballspieler macht seinen Adoptiveltern schwere Vorwürfe. Die äußern sich jetzt zu der Klage.

Der ehemalige Footballspieler Michael Oher, dessen Werdegang den Hollywoodfilm «The Blind Side» inspiriert hat, sorgt mit der Zivilklage gegen seine Pflegefamilie weiterhin für Schlagzeilen.

In Wirklichkeit hätten seine vermeintlichen Adoptiveltern nur seine Vormundschaft übernommen und sich dadurch an Oher bereichert, heißt es in Gerichtsdokumenten, aus denen unter anderem der US-Sender NBC News zitierte. Jetzt wehrt sich das Paar, das ihn einst aufgenommen hatte, gegen die Vorwürfe.

In einer Erklärung eines Anwaltes der Tuohy-Familie, die dem Magazin «People» vorlag, heißt es, Oher habe «schon mehrere Male versucht, dieses Stück auf die Bühne zu bringen», sei aber von früheren Anwälten wegen mangelnder Beweise gestoppt worden. Zudem habe Oher die Familie vor der Zivilklage versucht zu erpressen: Er habe gedroht, eine negative Geschichte über diese zu verbreiten, wenn sie nicht 15 Millionen Dollar zahlten.

Oher kritisiert seine Darstellung im Film

Hintergrund des Streits ist die Verfilmung der Geschichte des sozial vernachlässigten Jungen Michael Oher, der in den US-Südstaaten von einer Familie aufgenommen und schließlich zu einem erfolgreichen Footballspieler wird. Die Schauspielerin Sandra Bullock erhielt in einer der Hauptrollen in «The Blind Side» den Oscar. Der Film gilt als optimistische Darstellung darüber, wie eine wohlhabende weiße Familie und ein junger schwarzer Mann ohne Perspektive gemeinsam gesellschaftliche Grenzen überwinden. Oher hingegen hatte den Film und die Darstellung seiner Person darin schon früh kritisiert.

Der heute 37-Jährige, der unter anderem für die Baltimore Ravens und die Tennessee Titans in der NFL spielte, behauptet in der Zivilklage, das Paar habe ihn überredet, Dokumente für eine Vormundschaft zu unterschreiben. So hätten die beiden Geld mit seiner Lebensgeschichte verdienen wollen. Laut dem Antrag unterzeichnete er die Vormundschaft 2004 mit 18 Jahren, als er dachte, die Tuohys wollten ihn adoptieren. Damit soll er unter anderem unwissentlich die Rechte an seiner Lebensgeschichte abgetreten haben.


Bildnachweis: © Nick Wass/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Ballermannstar Ikke Hüftgold begeistert Warendorf

weiterlesen...
Allgemein

Nächstes Kreisehrengardentreffen im Familiendorf Milte

weiterlesen...
Allgemein

Hellebardiere feiern ein rauschendes Fest im Emsseepark

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Nach dem verheerenden Dauerregen stehen Tausende Menschen von Polen über Tschechien, Rumänien bis nach Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Eine Wasserwalze kommt auch nach Deutschland.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Auf dem Weg zur Schule will eine 14-Jährige trotz geschlossener Schranke die Schienen überqueren. Sie wird von einem Fernzug erfasst und stirbt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Nach dem verheerenden Dauerregen stehen Tausende Menschen von Polen über Tschechien, Rumänien bis nach Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Eine Wasserwalze kommt auch nach Deutschland.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Auf dem Weg zur Schule will eine 14-Jährige trotz geschlossener Schranke die Schienen überqueren. Sie wird von einem Fernzug erfasst und stirbt.

weiterlesen...