14. Juli 2023 / Aus aller Welt

Schwimmen mit Ausweiskontrolle nach Gewalt in Freibädern

Eines der beliebtesten Freibäder in Berlin ist nach wiederholter Gewalt geschlossen. Die Politik verspricht sich durch eine Reihe von Maßnahmen mehr Sicherheit. Doch wie schnell kann das gehen?

Nach wiederholter Gewalt in Berliner Freibädern setzen Betreiber und Landesregierung auf schärfere Sicherheitsmaßnahmen. Ab diesem Samstag (15.7.) ist der Eintritt in die Bäder nur noch mit einem Ausweis möglich, wie die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mitteilten.

Neben dem Personalausweis könnten Besucherinnen und Besucher ihren Führerschein oder einen Schülerausweis vorzeigen. Um überfüllte Bäder zu vermeiden, sollten zudem künftig deutlich früher als bislang Einlass-Stopps verhängt und das Sicherheitspersonal aufgestockt werden, hieß es weiter.

Ziel der Maßnahmen sei, «die Sommer- und Freibäder sicherer und damit attraktiver für Besucherinnen und Besucher zu machen und zugleich die Beschäftigten der Bäder zu entlasten», erklärte eine Sprecherin der Bäder-Betriebe. Zuvor hatte eine neue Arbeitsgruppe getagt mit Vertretern von Badbetreiber, Polizei und Senatsinnenverwaltung.

Columbiabad als Auslöser

Auslöser waren Auseinandersetzungen in Freibädern in Neukölln und Kreuzberg, die für bundesweite Schlagzeilen gesorgt haben. Das Columbiabad in Neukölln wurde am vergangenen Sonntag zum wiederholten Mal geräumt. Seither ist das beliebte Bad wegen hohen Krankenstandes geschlossen.

Es soll erst an diesem Montag (17.7.) wieder öffnen, wie die Bäder-Betriebe mitteilten. Das Freibad ist überregional bekannt, weil es dort öfter Randale und Probleme mit Jugendlichen und jungen Männern gibt. Der Bezirk Neukölln gilt in Teilen als sozialer Brennpunkt.

Kanzler plädiert für Polizei

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich dafür aus, mit Polizei gegen die Randalierer vorzugehen. «Es ist völlig richtig, wenn daraus die Konsequenz gezogen wird, jetzt auch Polizei einzusetzen», sagte der SPD-Politiker in Berlin bei seiner Sommer-Pressekonferenz. Derartige Vorfälle dürften nicht «achselzuckend» zur Kenntnis genommen werden, betonte Scholz.

Es müsse klar werden, «dass wir als Staat das nicht dulden». Zur Frage, ob die Vorfälle auf Integrationsdefizite zurückzuführen seien, äußerte sich Kanzler Scholz ausweichend: «Wer sowas macht, verhält sich nicht so, wie unsere Regeln sind.»

Die Berliner Polizei wird künftig an vier Standorten mit mobilen Wachen vertreten sein, teilte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Freitag mit. Als Standort nannte er Columbiabad, Prinzenbad, das Sommerbad am Insulaner und das Sommerbad Pankow. Die Landespolitik plant auch eine Videoüberwachung an den Eingängen vom Columbiabad und dem Prinzenbad. Wann diese eingerichtet werden soll, war zunächst offen.


Bildnachweis: © Viola Lopes/dpa
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