Anders als von Tierschützern vermutet ist ein angeblicher «Spionagewal» mit dem Namen Hvaldimir in Norwegen aller Voraussicht nach nicht erschossen worden. Vielmehr kamen Tierärzte bei der Obduktion des Belugawals zu dem Schluss, dass eine bakterielle Infektion wahrscheinlich zum Tod des Belugawal geführt hat. Diese sei möglicherweise die Folge einer Wunde im Mund gewesen, teilte die zuständige Polizei unter Berufung auf den finalen Obduktionsbericht des norwegischen Veterinärinstituts mit. Es sei bei den Untersuchungen nichts gefunden worden, was darauf hindeute, dass der Wal erschossen wurde, erklärte der Leiter der Umweltabteilung des Polizeibezirks Süd-West, Amund Preede Revheim. Das Veterinärinstitut und Kriminaltechniker der Polizei seien zu der Einschätzung gekommen, dass es sich bei mehreren oberflächlichen Wunden in der Haut des Meeressäugers nicht um Schussverletzungen handle. Projektile oder andere Metallfragmente habe man nicht entdeckt. Hvaldimir, dessen Name sich aus dem norwegischen Wort für Wal (hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammensetzt, war erstmals 2019 nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das überaus zutrauliche Tier, das danach immer wieder gesichtet wurde, könnte ein russischer Spionagewal sein. Andere mutmaßten, er sei ein Therapiewal gewesen. Ende August 2024 wurde Hvaldimir dann tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt. Die Tierschutzorganisationen OneWhale und Noah zeigten den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei den norwegischen Behörden an. Sie stützten sich dabei auf Bilder sowie die Schlussfolgerung mehrerer Tierärzte, Biologen und ballistischer Experten, dass Hvaldimirs Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei.Ein Spionagewal?
Bildnachweis: © Onewhale.Org/NTB/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
«Spionagewal» Hvaldimir starb vermutlich an Infektion
Wurde ein berühmt gewordener Belugawal in Norwegen von Menschen erschossen? Das vermuten Tierschützer. Der Obduktionsbericht sagt nun etwas anderes.
Meistgelesene Artikel
- 13. September 2024
Fünf Jahre Planung sind nicht genug
Bauamt der Stadt Warendorf hat sich vermessen
- 5. September 2024
Tradition trifft Zukunft
Fusion von Dachdeckerbetrieb Scheiwe und Zimmerei Laurenz Mense
- 10. September 2024
Amtsübergabe bei der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf
Christoph Amsbeck übergibt nach 12 Jahren an Frank Sölken
Neueste Artikel
- 4. Oktober 2024
Vergewaltigung eines Touristen in U-Bahnhof: Vier Jahre Haft
Für die Vergewaltigung eines volltrunkenen Touristen in einer Münchner U-Bahnstation hat der Angeklagte nun eine Gefängnisstrafe kassiert. Der Richter bescheinigte ihm eine Tat «quasi im Vorbeigehen».
- 4. Oktober 2024
Pinguine im Schlussverkauf - Museum schließt
Mehr als 26.000 Pinguine zählen zur Sammlung. Die Frackträger suchen nun ein neues Zuhause.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 4. Oktober 2024
Vergewaltigung eines Touristen in U-Bahnhof: Vier Jahre Haft
Für die Vergewaltigung eines volltrunkenen Touristen in einer Münchner U-Bahnstation hat der Angeklagte nun eine Gefängnisstrafe kassiert. Der Richter bescheinigte ihm eine Tat «quasi im Vorbeigehen».
- 4. Oktober 2024
Pinguine im Schlussverkauf - Museum schließt
Mehr als 26.000 Pinguine zählen zur Sammlung. Die Frackträger suchen nun ein neues Zuhause.