2. März 2024 / Aus aller Welt

Vogelgrippe erreicht erstmals das antarktische Festland

Wissenschaftler sorgen sich um die Tierwelt der Antarktis, denn der H5N1-Virus hat dort das Festland erreicht. Die Forscher warnen vor einer ökologischen Katastrophe.

Die auf der ganzen Welt grassierende Vogelgrippe hat erstmals das antarktische Festland erreicht. Der hochpathogene H5N1-Virus sei in mindestens einer verendeten Raubmöwe nachgewiesen worden, teilte das Zentrum für Molekularbiologie des spanischen Forschungsinstituts CSIC mit.

Der Vogel sei nahe der argentinischen Basis Primavera auf der antarktischen Halbinsel entdeckt und dann von Wissenschaftlern auf der spanischen Forschungsstation Gabriel de Castilla untersucht worden. «Diese Entdeckung zeigt zum ersten Mal, dass das hochpathogene Vogelgrippevirus trotz der Entfernung und der natürlichen Barrieren die Antarktis erreicht hat», hieß es in einer Mitteilung des Instituts. Auf vorgelagerten Inseln war die Vogelgrippe schon zuvor nachgewiesen worden.

Sorge um Pinguinkolonien

Wissenschaftler sorgen sich nun um die Tierwelt der Antarktis, vor allem um die Pinguinkolonien. «Pinguine nisten sehr eng beieinander und wenn das Virus in die Kolonien gelangt, kann es sich sehr schnell verbreiten», schreiben britische Forscher in einer zuletzt veröffentlichten Vorab-Publikation einer wissenschaftlichen Studie zur Ausbreitung von H5N1 in der antarktischen Region. «Sollte das Virus zu einem Massensterben in den Pinguinkolonien führen, könnte das eine der größten ökologischen Katastrophen der modernen Zeit darstellen.»

Größte je dokumentierte Vogelgrippewelle

Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In Südamerika sind bereits Tausende Robben und Seelöwen dem Virus zum Opfer gefallen. Vor rund einem Monat wurden zwei Fälle unter Eselspinguinen auf den Falklandinseln im Südatlantik registriert.

«Die Auswirkungen bei Pinguinen können sehr unterschiedlich sein, neurologisch und respiratorisch», sagte Juliana Vianna vom chilenischen Forschungsinstitut Milenio Base im Radiosender Bío Bío. «Das Virus verursacht eine hohe Sterblichkeit, die aufgrund der genetischen Vielfalt von Art zu Art variiert. Einige können dem Virus widerstehen, andere sterben.»


Bildnachweis: © Benedikt von Imhoff/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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