12. Januar 2024 / Aus aller Welt

Wasser in Überschwemmungsgebieten fließt nur langsam ab

Schon seit rund drei Wochen sind Einsatzkräfte in Teilen Deutschlands im Hochwasser-Einsatz. Die Lage entspannt sich zwar, aber nur langsam.

Überschwemmt und anschließend gefroren: Eine Bahnstrecke bei Nidderau-Eichen in Hessen.

In den Hochwassergebieten in Teilen Deutschlands fließen die Wassermassen nur langsam ab. In Niedersachsen sollen die Pegelstände voraussichtlich in der nächsten Woche unter die Meldestufen fallen. Das geht aus Berechnungen des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vom Freitag hervor. Momentan seien einige Wasserstände weiter über der höchsten Meldestufe - betroffen seien die Unterläufe von Aller und Leine.

Im Süden Sachsen-Anhalts wollte der Landkreis Mansfeld-Südharz den vor rund zwei Wochen ausgerufenen Katastrophenfall am Freitagabend aufheben. Die Lage an der Talsperre Kelbra und entlang der Helme entspannt sich nach Angaben des Landratsamts. Für die Bevölkerung bestehe keine akute Gefahr mehr. Mit Aufhebung des Katastrophenfalls wird die Bundeswehr von ihren Aufgaben entbunden, sagte eine Sprecherin der Bundeswehr. Damit endet der Einsatz von rund 200 Soldaten zwei Tage früher als ursprünglich vorgesehen.

2,5 Millionen Sandsäcke befüllt

Laut dem Landkreis haben allein die Soldaten insgesamt eine halbe Million Sandsäcke verbaut. Ersten Schätzungen zufolge seien in den vergangenen 14 Tagen insgesamt 2,5 Millionen Sandsäcke befüllt und zum größten Teil verbaut worden, hieß es.

Auch auf Thüringer Seite atmen die Einsatzkräfte vorsichtig auf. Die Pegelstände in den bedrohten Gebieten rund um die Helme sinken ständig, wie das Landratsamt im Kyffhäuserkreis mitteilte. Es gebe zwar keine Entwarnung, aber eine «spürbare Entspannung». Teile Deutschlands haben seit rund drei Wochen mit Hochwasser zu kämpfen.

Als Konsequenz daraus rief der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) dazu auf, natürliche Überschwemmungsräume zurückzugewinnen. Notwendig sei ein Umdenken, um für künftig zu erwartende Extremsituationen gerüstet zu sein, sagte die niedersächsische BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner. «Wir müssen unseren Flüssen wieder mehr Raum geben.» Gerade in der Klima- und Artenkrise seien naturnahe Flussläufe und ihre Auen von zentraler Bedeutung: «Sie puffern die Folgen von Hochwasser und Dürren auf natürliche Weise ab.»


Bildnachweis: © Arne Dedert/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ehrengarde Marienfeld triumphiert, Milte übernimmt die Wanderstandarte
Allgemein

Nächstes Kreisehrengardentreffen im Familiendorf Milte

weiterlesen...
Fünf Jahre Planung sind nicht genug
Allgemein

Bauamt der Stadt Warendorf hat sich vermessen

weiterlesen...
Tradition trifft Zukunft
Allgemein

Fusion von Dachdeckerbetrieb Scheiwe und Zimmerei Laurenz Mense

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aufräumen nach Flutkatastrophe - Aussicht auf EU-Hilfe
Aus aller Welt

Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen gehen langsam zurück. Im polnischen Breslau ist das Schlimmste noch nicht überstanden. Ursula von der Leyen verspricht EU-Hilfe und stellt viel Geld in Aussicht.

weiterlesen...
Mode in Mailand: Von Superheldinnen bis Blütenpracht
Aus aller Welt

Wie wird die Damenmode in der Saison Frühjahr/Sommer 2025? Bei der Mailänder Fashion Week gibt es einen Vorgeschmack. Teils erinnern die Frauen auf dem Laufsteg an Heldinnen aus Comics.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aufräumen nach Flutkatastrophe - Aussicht auf EU-Hilfe
Aus aller Welt

Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen gehen langsam zurück. Im polnischen Breslau ist das Schlimmste noch nicht überstanden. Ursula von der Leyen verspricht EU-Hilfe und stellt viel Geld in Aussicht.

weiterlesen...
Mode in Mailand: Von Superheldinnen bis Blütenpracht
Aus aller Welt

Wie wird die Damenmode in der Saison Frühjahr/Sommer 2025? Bei der Mailänder Fashion Week gibt es einen Vorgeschmack. Teils erinnern die Frauen auf dem Laufsteg an Heldinnen aus Comics.

weiterlesen...