4. Februar 2024 / Allgemein

Stufe 100,5 auf dem karnevalistischen Seismometer

Freckenhorst feiert im Epizentrum des westfälischen Karnevals

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Stufe 100,5 auf dem karnevalistischen Seismometer

Freckenhorst feiert im Epizentrum des westfälischen Karnevals

Als „das Epizentrum des westfälischen Karnevals“, hat der Freckenhorster Prinz Achim I., den Saal im Alten Westfalen am Sonntag nicht zum ersten Mal bezeichnet. Mit Recht. Denn der Boden der Poggen-Arena bebte bei der Galasitzung der KG Silber-Blau Freckenhorst mehr als ein Mal. Oder eigentlich dauernd, nur kurz unterbrochen von jenen Augenblicken, wenn die eine Stimmungsrakete von der nächsten abgelöst wurde.

Und davon hatten die Freckenhorster einige auf die (zu kleine) Bühne bei Huesmann geladen und sich mit den Karnevalisten der WaKaGe sicherlich einig: „Die Kreisstadt braucht eine Fest- und Veranstaltungshalle.“ Mit mehr Platz für die vielen Tänzerinnen (und wenigen Tänzer), mehr Platz auch für die Begleitung der Prinzen aus befreundeten Karnevalsvereinen.

Denn Karneval feiern können die Karnevalisten der KG Silber-Blau, das beweisen sie Jahr für Jahr. Sie schaffen es sogar, nicht nur lebende Stars wie Udo Lindenberg auf die Bühne zu holen. Nein, auch der bereits verstorbene Marcel Reich-Ranicki und sogar Elvis standen am Sonntag live auf der Bühne.

Den Anfang machte allerdings, wie es sich gehört, die gastgebende KG mit ihrem Prinzen Achim, der auch am Sonntag wieder bewies, dass er zu Recht „der Vollblutkarnevalist“ genannt wird. Besondere Aufmerksamkeit verdiente Silber-Blau-Tanzmariechen Lorena Kraß, die mit ihrem Trainer Tanzoberst Phil Schumacher Ausschnitte aus dem Solo-Programm präsentierte, nachdem bereits die Dance Company aus Ahlen mit tänzerischen Highlights überrascht hatte. Am Ende der Veranstaltung sollte sich zeigen, dass es tatsächlich allen Künstlerinnen und Künstlern gelang, die Zuschauer im vollbesetzten Saal ein ums andere Mal in karnevalistische Ekstase zu versetzen.

Unter ihnen Dauergast und Lokalmatador Manfred Sölling, als Kind der entsprechenden Generation in Woodstock-Kollektion gekleidet und trotz (oder wegen) seines Alters auf der Suche nach einer jüngeren Gespielin. Er legte mit seinem teils recht derben Humor reihenweise zumindest das Publikum flach. Traurig nahm der Saal zur Kenntnis, dass Sölling zum letzten Mal auf die Bühne ging.

Anders als die Giebelstürmer aus Rietberg, die in immer größere karnevalistische Höhen stürmen und die Zuschauer mit ihren Tänzen gleich zweimal erfreuten. Außer den Ostwestfalen schien auch der halbe Südkreis nach Freckenhorst gekommen zu sein. Viele Karnevalsvereine und -gruppen wurden vom neuen Moderatorenteam Celine Niemerg und Matthias Klosterkamp begrüßt.

Mitunter derbe war auch der Humor von „Ackermann“, dem unehelichen Sohn von Didi Hallervorden und Inge Meysel. Denn mit dem Begriff „Schnitzel ohne festen Wohnsitz“ liegt man politisch knapp neben korrekt. Dafür kann Ackermann, der als Kind beim Versteck spielen nicht gesucht wurde, aber nichts. Denn er kommt aus dem Ruhrpott, wo die Witze mitunter deutlicher sind, und glücklicherweise kam sein Kneipenhumor trotz Ehefrauenbashings auch bei den Frauen sehr gut an. Seine Zugabe war so lang wie sein Programm, seine Star-Imitationen nicht perfekt aber spaßig.

In Richtung Perfektion steuerten die Tanzbeiträge der Transportabteilung des DJK Vorwärts Ahlen. Aurelia, Fabio Thilda, Antonio, Pia und Selina zeigten Figuren bei denen Krankengymnasten und Orthopäden in der Regel aufzustöhnen pflegen. Die Alte Beckumer Stadtwache, seit 13 Jahren Gast der Freckenhorster, dankten Prinz Achim I., der nicht umsonst Vollblutkarnevalist genannt wird. Er hatte sie über die Jahre stets unterstützt. „Karneval verbindet“, bekannte auch der Ahlener Stadtprinz, und Achim ergänzte „Karneval ist die Einzige Institution, die diese Woche nicht streikt.

Im Gegenteil: Mit dem Besuch einer großen Abordnung der WaKaGe, dem Stargast des Tages Bruce Kapusta, und anschließend einem offenem Ende wurde es noch lang im „Alten Westfalen“.

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