9. Juni 2024 / Allgemein

Vom Käfer bis zum Mähdrescher

Der Tag der Landwirtschaft in Telgte zeigte alles

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Vom Käfer bis zum Mähdrescher

Der Tag der Landwirtschaft in Telgte zeigte alles

Im Totholz brummt das Leben – Diese Weisheit, die wie der Programmtitel eines Ökokabarettisten klingt, war eine der vielfältigen und vielfach unerwarteten Informationen, die Besucher des Tag der Landwirtschaft am Sonntag von der Planwiese in Telgte mitnehmen konnten. Elena Drees-Pieper, Linda Hartmann und Marco Bradatsch vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW informierten an ihrem Stand über die Biodiversität und Artenvielfalt des Waldes und zeigten den Besuchern, wie wichtig eine intakte Natur für das Leben ist, selbst wenn sie bereits tot erscheint. Und darum sei es für Käfer und andere Insekten sowie deren Larven wichtig, dieses tote Holz im Wald zu lassen. Auch damit die Vögel später bei den Insekten reiche Nahrung finden.

Nun stehen Landwirte nicht gerade im Ruf, eine intakte Natur zu pflegen. Viel häufiger gehörte Begriffe lauten Pflanzenschutzmittel oder Überdüngung. Auch mit derartigen Vorurteilen wollte der mit einer fünfstelligen Besucherzahl bestens angenommene Tag der Landwirtschaft aufräumen. Hauptziel des Tages war es, die in der Bevölkerung vorherrschende Unwissenheit über die Landwirtschaft, und damit auch die Distanz zur Landwirtschaft, zu mindern.

Denn machen wir uns nichts vor: Die Milch kommt aus der Tüte, Kühe sind lila und mitunter wird die Sellerieknolle an der Supermarktkasse als Kohlrabi eingetippt. Damit ist der Kenntnisstand vieler Kinder und auch mancher erwachsener Personen zum Thema Landwirtschaft hinreichend beschrieben. Dass Pommes aus Kartoffeln gemacht werden – nicht jedes Kind weiß das. Hubert Steinhoff und Norbert Holtmann vom Landwirtschaftlichen Ortsverein Ahlen Dolberg präsentierten das Ausgangsprodukt Kartoffel, von dem wiederum viele Erwachsene nicht wissen, dass es davon so unterschiedliche Sorten gibt, darunter auch mit roter Schale.

Steinhoff hielt neben Erläuterungen auch weiteres Wissen über manche verbreitete Unwissenheit bereit. Die Frage, wie viele Eier ein Huhn am Tag lege, beantworteten manche Kinder mit „sechs“ oder „zehn“, erzählte er „weil dies die Standradverpackungsgrößen im Supermarkt sind!“.

Hühner und Eier gab es bei den 99 Ausstellern des Tages auch zu sehen bzw. zu kaufen. Das Portfolio der Aussteller war so riesig, dass es eigentlich nichts gab, das es nicht gab. Landfrauen und Landwirtschaftliche Ortsverbände, KLJBs, Jäger, Imker, Tierzüchter und Falkner hatten die unterschiedlichsten Informationsstände und -bereiche aufgebaut. Landmaschinen von historisch bis hochmodern, Transporter, Stalltechnik – die Liste ließe sich beliebig fortführen. Der Kreis Warendorf war mit einem breiten Informationsangebot ebenso dabei, wie Versicherer und Institutionen, die helfen, wenn es nötig ist. So wie der BHD Land oder die Feuerwehr Telgte, die den TEO Feuerwehrverbund vorstellte, mit dem im Einsatzfall die Wasserversorgung in Außenbereichen sichergestellt werden soll.

Zu den Informationsangeboten gesellte sich ein unfassbar vielfältiges Angebot für Kinder, das oft weit über die Standardhüpfburg hinausging. In Verbindung mit der großen Anzahl vorgestellter Tiere – und einer leckeren Produktvielfalt, die vom Hofprodukt über Eis, und Pizza auch das liebste Kartoffelprodukt der Deutschen, die Pommes bereithielt – gab es beim Nachwuchs keine Chance für Langeweile oder Quengelei.

Andreas Westermann, Vorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes WLV, dem Ausrichter der Veranstaltung an dem viele weitere Institution beteiligt waren, erläuterte, dass der Tag der Landwirtschaft quasi ein Tag des offenen Hofes sei, mit dem die Landwirtschaft wieder in die Stadt komme. „Wir zeigen uns“, sagte er und bedauerte, dass der 5-Jahres-Rhythmus des Tages durch Corona unterbrochen worden war. Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper unterstrich, dass die Landwirtschaft mit allen Bevölkerungsgruppen im Gespräch bleiben müsse und betonte, dass die Stadt Telgte sehr gerne Ausrichter dieser Veranstaltung sei – im übrigen nicht zum ersten Mal. Der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum (CDU) ist sich sicher, dass ein derartiger Tag in der breiten Bevölkerung sogar Begeisterung für Landwirtschaft schaffen könne.

Eintritt zu erheben sei, trotz des hohen Aufwandes, nicht in Frage gekommen, hob Westermann hervor. Er dankte allen Sponsoren, darunter Raiffeisenverbände, Volksbanken und Sparkassen, LVM und die Stadtwerke Ostmünsterland. Er danke auch jedem einzelnen Helfenden, denn ohne deren Begeisterung sei es nicht möglich, eine derartige Veranstaltung, die nach mehrtägigen Vorbereitungen die gesamte Fläche der Planwiese einnahm, zu stemmen.

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