5. Januar 2024 / Allgemein

Warendorfer Künstler geht auf YouTube viral

Zu Gast in Brasilien, Frankreich und Belgien

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Zu Gast in Brasilien, Frankreich und Belgien

Warendorfer Künstler geht auf YouTube viral

Warendorf - Wohl selten bekommen Sprayer die Gelegenheit, eine Fläche von 140 Quadratmetern zu gestalten. Der Graffiti-Maler Andreas Plautz, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Smoe, durfte seinerzeit für das Industriedruckunternehmen Darpe die Sprühdose zücken und die Firmenfassade in ein Riesengemälde verwandeln. Das ist nun bereits mehr als 15 Jahre her. Am Donnerstag gab der Künstler im Rahmen des Kunst- und Designforums im Scala-Kino einen Einblick in seine Arbeit und seinen Werdegang. Zum ersten Mal in der Veranstaltungsreihe war der große Saal des Kinos bis auf den letzten Platz belegt. Die Veranstaltung am Donnerstag war übrigens das vorletzte Event. Im Februar wird Norman Schneider, bekannt als „Figurenschneider“, sehr zum Bedauern der Interessierten, den Schlusspunkt der Reihe setzen. Smoe ist einer der wenigen „Sprayer“, die mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt verdienen.

Seine Karriere hat angefangen im heimischen Kinderzimmer. „Der Einkaufszettel von Stelter hängt heute noch eingerahmt im Wohnzimmer“, sagte Smoe, der 1985 in Telgte geboren wurde und dann im zarten Alter nach Müssingen „auswanderte“. Die Initialzündung zu seiner Passion brachte eine Fahrt von der Ostsee gen Heimat, bei der der noch junge Andreas Plautz Graffitis an der Autobahn bewunderte. Zu dem Zeitpunkt war in seinem Leben noch alles normal, „bis die Buchstaben kamen“. Nach dem Motto „Sprüh's an jede Wand“ nahm der damals Dreizehnjährige die Lackdose in die Hand und verzierte kurzerhand sein Kinderzimmer. „Das war am 29.01.2001 um 10 Uhr 42“ wusste er noch das genaue Datum. „Ich habe mich gefühlt, wie Harry Potter.“ Vor allem Buchstabenkombinationen, auf Papier gezeichnet, hatten es ihm damals angetan. „Kontakt zur Szene hatte ich da noch nicht.“ Doch bereits ein paar Jahre später sollte sich das ändern, als Smoe den Videokanal „YouTube“ für sich entdeckte. „Das gab es damals noch nicht, dass ein Künstler seine Arbeit in allen Details als Video präsentierte.“ Und auch wenn seine Filme in dem Google-Video-Kanal beachtliche Views verzeichnen können, teilweise sogar viral gingen, „Geldverdienen lässt sich damit als Künstler nicht. Da muss man schon Beauty und solche Sachen machen.“ Eher ungewollt wurde Smoe schließlich zum Unternehmer und nahm Auftragsarbeiten an. Seinen ersten, noch zarten Durchbruch als Künstler schaffte der Werkzeugmechaniker bei einem Tag der offenen Tür des Marien-Gymnasiums. Hier gestaltete er live eine Leinwand mit der Sprühdose. Ein Auftrag der Industriedruckerei Darpe zum 175-jährigen Jubiläum derselben schloss sich an. Durch YouTube wurde die ganze Sache noch größer und Plautz war plötzlich im Geschäft. Doch wie es bei Künstlern nun einmal sehr oft ist, war Smoe damit irgendwann nicht mehr zufrieden. „Das wurde mir alles zu viel.“ Plautz ruderte zurück zu seinen Wurzeln, den Buchstaben, und ging mit seinem „Buchstabensalat“, entgegen seinen vorherigen Bemühungen, sogar viral auf YouTube. Mittlerweile hat der Künstler einen eigenen Web-Shop, in dem er seine Werke veräußert. „Ich musste das Thema Auftragsarbeiten einfach beenden.“ Seitdem wurde er international auf die verschiedensten Graffitti-Jams eingeladen, war unter anderem in Brasilien, Frankreich und Belgien zu Gast.

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